Trotz der Niederlage strahlte FCN-Coach Wittwer Zuversicht aus
FCN zahlt weiter Lehrgeld
Nach der dritten Heimniederlage in Folge befindet sich der FC Nöttingen in der Regionalliga Südwest im Fahrstuhl nach unten. Vor 1027 zahlenden Zuschauern verlor der Aufsteiger am Samstag im Panoramastadion verdient mit 1:2 (1:2) gegen den Drittliga-Absteiger 1. FC Saarbrücken.
Nach der 1:0-Führung durch den vierten Saisontreffer von Torjäger Michael Schürg (11.Minute) sorgte der US-Amerikaner Matthew Taylor mit einem Doppelschlag in der 16. und 24. Minute für den Sieg der Gäste.
Allein die Personalie Taylor zeigt, wie ungleich die Kräfte im Duell Nöttingen (2500 Einwohner) gegen Saarbrücken (176 000 Einwohner) verteilt sind. Der Stürmer hat reichlich Profi-Erfahrung, traf zwischen 2009 und 2012 in der 2.Bundesliga für Koblenz, Paderborn und den FSV Frankfurt. Die Mehrzahl der Saarbrücker Spieler hat jede Menge Drittliga-Erfahrung. Da kann Nöttingen nicht mithalten.
Vier Stammspieler fehlen
Zur nominellen Unterlegenheit der Remchinger kam allerhand Verletzungspech. So fielen Felix Zachmann und Mario Bilger wegen Verletzungen, Tobias Müller und Holger Fuchs wegen Erkrankungen kurzfristig aus. Vier Stammspieler kann der FC Nöttingen nicht adäquat ersetzten, auch wenn die am Tag zuvor kurzfristig verpflichteten Thorben Schmidt (Kickers Pforzheim) und Leutrim Neziraj (FCA Walldorf) gleich im Kader standen.
Schmidt spielte auch von Beginn an auf der rechten Abwehrseite. Dass der 24-Jährige weit einwerfen kann, hatte sich noch nicht bis Saarbrücken durchgesprochen. In der 16. Minute nahm Nöttingens Torjäger Michael Schürg einen 20-Meter-Einwurf von Schmidt mit dem Rücken zum Tor an, drehte sich – und schon zappelte der Ball im Netz.
Saarbrücken war aber keinesfalls geschockt. Frenetisch angefeuert von knapp 500 Fans auf der Gegengeraden zog der Aufstiegsaspirant sein druckvolles Angriffspiel auf. Erst traf Taylor in der 16. Minute zum Ausgleich nach einem Querpass von Wegener. Acht Minuten später war der Amerikaner erneut zur Stelle und machte das 2:1 nach Vorlage von Sven Sökler. „Die Tore fielen zu einfach. Wir wurden zweimal ausgekontert. In der Regionalliga wird halt jeder Fehler bestraft", ärgerte sich Neuzugang Schmidt.
Es kam noch dicker für die Nöttinger. In der 36. Minute zupfte Linksverteidiger Mario Hohn den alleine Richtung Tor ziehenden Dennis Wegener am Trikot. Schiri Gaetano Falcicchio zückte sofort Rot, sehr zum Ärger der Nöttinger Bank. „Hohn war nicht letzter Mann. Hinten standen noch zwei Spieler", schimpfte Trainer Michael Wittwer. Mario Hohn hingegen räumte ein: „Ich glaube, die Rote Karte kann man geben."
Nöttingen musste froh sein, zur Pause nicht viel höher in Rückstand geraten zu sein. Saarbrücken ging fahrlässig mit seinen vielen Chancen um, agierte aber in der zweiten Halbzeit sehr verhalten und wollte das 2:1 nur noch verwalten. Das rächte sich beinahe, als Nöttingen in der Schlussphase mit zwei Freistößen und zwei Ecken noch einmal gefährlich wurde. Beim Freistoß von Riccardo Di Piazza reklamierte Michael Wittwer Handspiel im Strafraum – vergebens.
Trotz der Niederlage strahlte der FCN-Coach Zuversicht aus: „Die vielen Ausfälle machten es schwer. Aber ich bin guten Mutes, dass wir noch unsere Punkte holen." Die nächste Chance dazu hat der FC Nöttingen bereits am Mittwoch um 19.00 Uhr im Nachholspiel beim SV Waldhof Mannheim.
(Autor: Martin Mildenberger, www.pz.news.de vom 31.08.14)