Wittwer bleibt aber auf dem Teppich
Der geglückte Saisonstart des FC Nöttingen
Dass der FC Nöttingen nach dem dritten Spieltag der Regionalliga Südwest auf dem sechsten Tabellenplatz stehen würde, konnte man so nicht erwarten.
Doch nach der Auftaktniederlage beim großen Favoriten und bislang verlustpunktfreien Tabellenführer SV Elversberg (1:4) folgten Siege gegen den KSV Baunatal(4:1) und den SVN Zweibrücken (2:1). Es war sogar noch mehr drin: Bei der Niederlage in Elversberg spielten die Nöttinger gut mit, präsentierten dem Gegner aber zwei Tore durch individuelle Fehler quasi auf dem Tablett.
Diese unnötigen Fehler sind auch das Einzige, was Nöttingens Trainer Michael Wittwer bislang wurmt. Gegen Baunatal kassierte Nico Dobros kurz nach der Pause eine unnötige Gelb-Rote Karte, in Zweibrücken durfte Daniel Schiek bereits nach einer halben Stunde zum Duschen – er hatte nach einer Tätlichkeit Rot gesehen.
Fast die 2:0-Führung verspielt
Schieks Platzverweise nennt Wittwer „eine unmögliche Aktion". Denn in Unterzahl konnten die Nöttinger bei sommerlichen Temperaturen die Partie bei weitem nicht mehr so klar kontrollieren, wie zuvor. Das 2:0 durch ein Eigentor des Zweibrückers Christian Telch und einen Treffer von Marc Schneckenberger hätte das FCN-Team fast noch verspielt. Ein weiterer Abwehrfehler bescherte den Gastgebern nämlich den Anschlusstreffer per Elfmeter.
„Das war der erste Zweibrückener Torschuss", berichtet Wittwer. Danach mussten Holger Fuchs und Mario Hohn zweimal in höchster Not klären. Dabei war vor allem Hohns Aktion, der es drei Meter vor dem eigenen Tor schaffte, den Ball über die Querlatte zu bugsieren, sehenswert.
Ein kleines Manko aus Nöttinger Sicht war auch die Chancenverwertung. Die größte Möglichkeit, den erlösenden dritten Treffer nachzulegen, hatte Mario Bilger. Doch der Linksaußen, der die beiden ersten Treffer vorbereitet hatte, traf nur den Pfosten.
Insgesamt aber ist der Aufsteiger aus Remchingen prima in der Liga angekommen. Das funktioniert deutlich besser als vor zehn Jahren, als der FCN bei seinem ersten Ausflug in die Regionalliga sang- und klanglos wieder abstieg. Wittwer weiß das aber richtig einzuordnen: „Damals war die Regionalliga noch die dritte Liga und deutlich stärker besetzt."
Jetzt gibt es in der viertklassigen Regionalliga Teams wie Baunatal und Zweibrücken, die man durchaus schlagen kann. „Die müssen wir auch schlagen, wenn wir drin bleiben wollen. So gesehen sind wir bislang im Soll. Mehr nicht", ordnet der FCN-Trainer die beiden Erfolge ein. Dass es am Freitag (19.00 Uhr) im zweiten Heimspiel im Panoramastadion gegen den Tabellenfünften 1899HoffenheimII zu einem Verfolgerduell kommt, ist deshalb auch nur eine weitere Momentaufnahme – wenn auch eine erfreuliche.
( Autor: Udo Koller, www.pz-news ,11.08.2014 )